Nachrufe für Werner Vogel

Ein Freund der Menschen und Blumen

Werner Vogel

Werner Vogel stirbt mit 82 Jahren

Nur zwei Tage nach seinem 82. Geburtstag und im 56. Jahr seines Priestertums ist der Gründer und Mitinhaber unseres Verlages,
OStR a. D. Geistlicher Rat Werner Vogel in Petersberg verstorben.

Er war ein Freund der Menschen und der Natur. Besonders die Blumen hatten es dem begeisterten Hobbygärtner angetan, der am 11. Juni 1935 im osthessischen Eckweisbach geboren wurde. Die Priesterweihe empfing er am 14. April 1962 nach philosophisch-theologischen Studien in Fulda, Innsbruck und München im Fuldaer Dom durch Bischof Dr. Adolf Bolte. Anschließend war er zunächst als Kaplan in Hofaschenbach tätig und wurde 1964 zum Lehramtsstudium in München und Frankfurt beurlaubt. Nach Staats- und Assessorenexamen kam er 1968 als Lehrer für Religion, Geschichte und Politik ans Fuldaer Domgymnasium, wo er 1970 zum Studienrat ernannt wurde.

Die Ernennung zum Oberstudienrat erfolgte 1974 während seiner Zeit an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Fulda. Von 1979 bis zu seiner Emeritierung im Sommer 1997 wirkte Pfarrer Vogel als Lehrer und Schulseelsorger an der Fuldaer Winfriedschule. In Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn Erzbischof Dr. Johannes Dyba 1992 zum Geistlichen Rat. Als Lehrer und Schulseelsorger stand Pfarrer Vogel immer in einem besonderen Vertrauensverhältnis zu seinen Schülern. Es war ihm ein Anliegen, für geistliche Berufungen zu werben, und er freute sich, dass im Laufe der Zeit einige junge Männer den Weg ins Priesterseminar fanden und zum Priester geweiht wurden. Unvergessen bleiben seine in Reimform vorgetragenen Predigten des traditionellen Friedensgottesdienstes der Karnevalisten.

Werner Vogel

Über 40 Jahre gab Werner Vogel Yoga-Unterricht und gründete vor mehr als einem Vierteljahrhundert den spirituellen Verlag Via Nova in Petersberg mit Büchern über Mystik, Spiritualität und Lebenshilfe aus der christlich-spirituellen Tradition. Angesehen und beliebt waren seine spirituellen Seminare im Bonifatiuskloster in Hünfeld, wohin Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen. „Werner Vogel war sehr verbunden mit dem Kloster“, sagt Pater Martin Wolf, Superior des Bonifatiusklosters. „Im Frühjahr hat er uns sogar noch drei Magnolienbäume gespendet, die nun im Klosterpark wachsen und gedeihen.“

Nachruf von Anna Trökes als Vertreterin des BDY

Am 13.06.2017, nur zwei Tage nach seinem 82. Geburtstag, ist Werner Vogel gestorben, für uns alle unerwartet – und vor allem viel zu früh. Martin Büttner, mit dem er in einem Haus lebte und gemeinsam den Verlag führte, fand ihn am Morgen tot im Bett „mit einem seligen Lächeln auf den Lippen!“ Er berichtete, dass Werner Vogel nur kurze Zeit über Unwohlsein und Atemnot klagte, aber eine ärztliche Behandlung ablehnte. Wahrscheinlich spürte er, dass ihm die große Transformation ins Licht bevorstand, auf die er sein Leben lang hinstrebte.
Bei aller Trauer über den Verlust war allen, die ihn ebenso lange kannten wie ich, sofort klar: Werner ist zurückgekehrt in seine wahre Heimat – in das wahre Haus Gottes – und ruht dort nun im Frieden der göttlichen Liebe.

Werner Vogel war dieser Liebe Gottes so tief verbunden, dass sie ungehindert durch ihn durchströmen konnte. Wer ihm begegnen durfte, lernte ihn kennen als einen großen Freund der Menschen – aller Menschen. Er war ihr Freund, weil er ihnen ins Herz zu schauen vermochte und dort vor allem den Widerschein der göttlichen Liebe und des Lichts sah, egal was die Menschen ihm vorzuspielen versuchten.

Wie schön ist die Vorstellung, dass jemand, der getragen war von der Vision, dass der Mensch im tiefsten Inneren das Göttliche in sich trägt und also gut ist, fast 30 Jahre lang als Religions-und Geschichtslehrer und Seelsorger junge Menschen durch die schwierige Zeit des Heranwachsens begleiten konnte. Man sagte von ihm, dass, wenn einer dieser Jugendlichen wirklich den Weg zu Gott suchte, er sie ermutigte, sich dem Amt des Priesters zu stellen, das er selber als Kaplan, Pfarrer und geistlicher Rat in diesen säkularen – ja oft sogar religionsskeptischen – Zeiten in vielerlei Hinsicht ausübte.

Aus seinen Erzählungen weiß ich, dass seine kirchlichen Dienstherren zunächst gar nicht davon erbaut waren, dass Werner Vogel zum Yoga fand und bald zum „Yoga-Vogel“ (so die Osthessische Zeitung) wurde. Aber brauchten sich keine Sorgen zu machen, denn in den über 40 Jahren seiner Tätigkeit als Yogalehrer stellte sich sehr schnell heraus, dass er den Yoga als einen sowohl uralten, aber vor allem zeitgemäßen Ausdruck ansah, um ein Leben zu führen, das im Einklang mit den Visionen und Zielen einer allgemeinen religionsübergreifenden Mystik stand. So wurde er zum einen zu einem charismatischen Verkünder der allumfassenden Liebe Christi, die alle Menschen umfasst und allen den Weg des Karma- und Bhakti-Yoga eröffnete, so wie er in der Bhagavadgita beschrieben wird. Zum anderen wurde er zu einem unermüdlichen Botschafter des „Integralen Yoga“ Sri Aurobindos. So wie er sah er den Yoga als einen Weg, der es möglich machte, Menschen so zu sensibilisieren und sie so durchlässig und offen zu machen, dass sie erkennen konnten, dass sie Teilhabende an dem einen großen Licht waren, das der Welt Frieden, Liebe und Licht bringen wollte.

Werner Vogel missionierte nie und niemanden – er lebte als ein Beispiel der Qualitäten, die sich vielleicht am besten in dem Zitat Sri Aurobindos zusammenfassen lassen: „Der Kosmos ist eine Ausdehnung in Zeit und Raum und eine Bewegung, Ausarbeitung und Entfaltung von Beziehungen und Möglichkeiten durch Kausalität. Der wahre Name für diese Kausalität ist Göttliches Gesetz. Das Wesentliche dieses Gesetzes ist eine unbeirrbare Selbst-Entfaltung der Wahrheit der Sache, die als Idee im wahren Wesen dessen enthalten ist, was entwickelt wird.“ Werner Vogel entfaltete sich unbeirrbar zu seinem wahren Wesen, er entwickelte sich hin auf das „supramentale Bewusstsein“, auf das Sri Aurobindo unser menschliches Bewusstsein in einer logischen Notwendigkeit hinsteuern sah.

Werner Vogel war als Yogalehrer ein großer Mystiker und ein herausragend guter Lehrer. Einer seiner Teilnehmer beschrieb es so in einem Nachruf in der Osthessischen Zeitung: „Er war ein engagierter, menschenfreundlicher Lehrer durch und durch. Er war begeistert und begeisterte. Er hat in seinen 82 Lebensjahren viel Licht auf unsere Welt gebracht und Dunkelheit vertrieben.“

So kannte ihn auch die Yogagemeinschaft des BDY. In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war er fest eingebunden in die Yogalehrer-Ausbildung des BDY. Er führte lange Jahre den Vorsitz des Ausbildungsbeirates, der durch ihn immer in einer friedvollen, familiären und oft fast feierlichen Atmosphäre stattfand. Unvergessen ist uns allen, dass Werner zu jeder Sitzung eine Reihe von Buchsbäumchen herbeischleppte, die er im Raum verteilte, damit die Schwingung rein, fein und offen sei. Obwohl diese Zeit schon so lange zurückliegt, war er es, der mich in dieser Runde überzeugte, dass ich für den Verband Großes wagen könne, wie direkt nach meiner eigenen Prüfung das Baustein-Ausbildungssystem zu konzipieren und umzusetzen oder den großen Artikel über Hatha-Yoga im Handbuch „Der Weg des Yoga“ zu verfassen. Ohne seine Ermutigung und seinen Rückhalt hätte ich nie den Mut gefunden, mich diesen Herausforderungen zu stellen, und ich weiß, dass ich nicht die Einzige war, die er so rückhaltlos und vertrauensvoll gefördert hat.

Werner Vogel nahm zu dieser Zeit auch Lehrproben und Prüfungen ab. Dabei war er uns Auszubildenden ein unverzichtbarer Gegenpol zu der oft recht strengen Christa-Maria Reckmann, die wir – bei aller Wertschätzung – doch auch immer ein bisschen fürchteten. Am Abend solcher Prüfungssituationen saß Werner oft mit uns zusammen. Er erzählte Geschichten, brachte uns mit Witzen zum Lachen und – unvergessen – lud uns zum Jodeln ein, das er selber mit Begeisterung betrieb. Am Ende eines solchen Abends waren wir so entspannt, dass wir unsere Prüfungsängste vergaßen.
Um die Menschen, die seine Schüler wurden, kümmerte er sich genauso hingebungsvoll wie um die vielen wunderschönen bunten Blumen in seinem Garten. Er hegte und pflegte sie und ermunterte sie, zu erblühen und ihr inneres Licht leuchten zu lassen.

Mit derselben Liebe und Offenheit betrieb er auch seinen Verlag Via Nova, den er vor gut einem Vierteljahrhundert mit Martin Büttner gründete. Sein großes Anliegen war es, dem neuen Denken und dem ganzheitlichen Bewusstsein, das sich ausspannt zwischen den Polen der Naturwissenschaften und der Mystik, eine Plattform und ein Forum zu geben. Besonders der amerikanische Physiker und Psychologe Arnold Mindell prägte in den ersten Jahren sein Verlagsprogramm. Später wurde er zum Verleger und Förderer von Chuck Spezzano, dem Begründer der Psychology of Vision, einer Verbindung aus klassischer Psychologie und spirituellen Prinzipien. Spezzanos Bestseller „Wenn es verletzt, ist es keine Liebe“ beschreibt in wenigen Worten die Sichtweise, die Werner Vogel mit seinem Autor zutiefst teilte.

Werner Vogel hat nun seinen physischen Körper verlassen, aber wirklich sterben wird er nicht. Er wird weiterleben nicht nur im Reich Gottes, sondern in den Herzen all der Menschen, die er eben dort – in ihrem Herzen – berührte.

Als Vertreterin des BDY danke ich Werner Vogel aus tiefstem Herzen dafür, dass er sein Wirken und Sein in den Dienst des Yoga und des BDY stellte. Möge sein optimistisches, immer das Verbindende betonende und zutiefst freundliches Wesen uns weiterhin in unserem Zusammensein, in unserem Planen und Umsetzen geleiten und begleiten.

HARI OM – TAT SAT!

Nachruf von Reimar Banis

Werner Vogel

Am 13. Juni 2017 verstarb überraschend der katholische Priester, Yogalehrer und Verleger spiritueller Bücher Werner Vogel. Er hat als Verleger für die Verbreitung der Psychosomatischen Energetik (PSE) einen maßgeblichen Anteil gehabt. Er wirkte darüber hinaus inhaltlich mit guten Energien und Anregungen auf den «Geist der PSE» ein. Daher möchte ich einige meiner persönlichen Erinnerungen an ihn schildern, um seine große Bedeutung für die PSE deutlich werden zu lassen, natürlich aber auch, um ihn – einen großen spirituellen Lehrer und Wissenden – gebührend posthum zu ehren.


Mit dem Fuldaer Oberstudienrat a.D. für Religion, Geschichte und Politik Werner Vogel kam ich durch Zufall in Kontakt. An dem großen Fächerkanon, den er an einem Gymnasium unterrichtete, kann man schon seinen beeindruckenden Bildungshorizont und sein breites Interesse ablesen. Werner Vogel war stets sehr gut über alle möglichen weltlichen und profanen Dinge im Bilde. Das wusste ich aber am Anfang gar nicht, und es schälte sich erst nach und nach im Lauf unseres Kennenlernens heraus.

Werner Vogel war überhaupt kein ichbezogener Mensch und stellte seine Person immer völlig unter die gute Sache, der er mit Hingabe und Leidenschaft diente. Seine Mission war, wie sich mit der Zeit unserer Freundschaft herausstellte, mit seinem nach seiner Pensionierung gegründeten Verlag dem Geist einer neuen, menschenfreundlichen und dem Göttlichen zugewandten Epoche zuzuarbeiten. Seinen Worten nach betreibe er den «Verlag Gottes», was nicht großspurig gemeint war, sondern Ausdruck seines tiefen Glaubens an seine Mission als Verleger wegweisender spiritueller Bücher.

So wie Autofahrer Karten oder GPS-Signale brauchen, benötigen Menschen seiner Meinung nach für die neue Zeit spirituelle Orientierung durch gute Bücher. Das wusste ich aber am Anfang unserer Begegnung nicht und solche Aussagen hätten mich womöglich anfangs verschreckt, wurden aber mehr und mehr zu einem authentischen Statement, wenn man Werner Vogel näher kennenlernte. Er war ein beseelter, leidenschaftlicher Mensch, der tief im Glauben wurzelte und von daher handelte.

Aber ich möchte von Anfang an beginnen. Meinem Freund Dr. Christian Fuchs, einem Indologen und Yogalehrer, hatte ich Mitte 2000 vom schwierigen Problem erzählt, einen guten Verlag für mein gerade fertiggestelltes Buch «Durch Energieheilung zu neuem Leben» zu finden. Ein Buch herauszugeben ist für Verleger bekanntlich immer ein großes kommerzielles Wagnis, das insbesondere bei unbekannten Autoren immer weniger Verlage eingehen wollen. Mein Freund empfahl den «Via Nova Verlag», von dem ich bis dahin noch nichts gehört hatte, und so schickte ich dem Verlagsinhaber Werner Vogel das Manuskript. Bald gab Werner Vogel überraschend grünes Licht für die Veröffentlichung, was mich sehr freute. Was es aber konkret bedeutet, von Werner Vogel «grünes Licht» zu bekommen, war mir damals in seiner ganzen Tragweite noch nicht klar – ich komme später noch darauf zurück.

Werner Vogel und Christian FuchsWerner Vogel und Christian Fuchs auf der Buchmesse Frankfurt 2014

Die Beziehung meines Freundes Christian Fuchs zu Werner Vogel hat übrigens eine lange Vorgeschichte, von der ich erst viel später erfuhr. Werner Vogel gehörte nach dem Krieg zu dem kleinen Kreis der Gründungsmitglieder des «Bundes Deutscher Yogalehrer» (BDY), dem größten deutschen Yogaverband, zusammen mit Rudolf Fuchs – dem Vater meines Freundes Christian.

Yoga-Meditierende haben zwangsläufig eine Offenheit für mystische Begriffe wie «Chakren», «Aura» etc., die in der Psychosomatischen Energetik eine große Rolle spielen. Mit der Zeit begriff ich auch, dass Yoga für den tiefgläubigen Priester Werner Vogel eine wichtige Bedeutung gehabt hat, wovon er in seinem lesenswerten Beitrag «Erfahrungen als Christ auf dem Yogaweg» berichtet (online als PDF nachzulesen). Er schreibt dort: «Yoga ist eine religiöse Disziplin, eine religiöse Praxis, ein spiritueller Weg, aber keine Religion … Yoga stand immer neben den Religionen und wurde von ihnen als spirituelle Praxis benutzt. Diese Tatsache wird bei sehr vielen Christen, die Yoga ablehnen, nicht beachtet.» Ich möchte an der Stelle hinzufügen, dass ich selbst Yoga nicht ausübe, dieser Hintergrund aber verständlicherweise bei der Akzeptanz meines Buches eine Rolle spielte.

Werner Vogel mit Reimar Banis

Nach einigen Telefonaten und Briefwechseln besuchte ich Werner Vogel in seinem Haus in Petersberg bei Fulda. Werner Vogel empfing mich mit herzlicher Gastfreundschaft. Werner Vogel lebte in einem unscheinbaren kleinen Reihenhaus. Man sah vom Sofa aus auf einen kleinen Garten, den er als Hobbygärtner im Frühsommer jedes Jahr in ein einmaliges Blumenmeer verwandelte. Dazu zeigte er mir stolz beeindruckende Fotos der verblichenen Blumenpracht, denn als ich ihn besuchte, war schon alles verblüht. Diese hobbymäßige Gärtnertätigkeit war sicher für einen Kopfarbeiter wie Werner Vogel ein guter Ausgleich. Vor allem aber betrachtete Werner Vogel es als Möglichkeit, die Schönheit von Gottes Schöpfung sichtbar werden zu lassen.

Seiner Meinung nach sei die Schönheit der Natur Ausdruck göttlicher Kräfte und Energien, genauso wie das Gute oder das Wahre – die berühmten drei Schlüsselbegriffe des Göttlichen beim altgriechischen Philosophen Platon. Meinen Einwand, dass schöne Menschen moralisch schlecht handeln können, ließ er nicht gelten, dann hätte ich das nicht richtig verstanden. Erst mit der Zeit begriff ich, was hier mit Schönheit gemeint war. Es war eine echte, unverfälschte von innen kommende Schönheit, so dass hier nicht eine Boulevard-Version von Schönheit beschrieben wurde, eine kosmetisch und virtuell vorgetäuschte «Schein-Schönheit» in Anlehnung an Michael Endes Begriff vom «Scheinriesen», sondern eine echte und natürliche Schönheit als inneres Strahlen von Harmonie und von guten Kräften. Erst nachdem ich den Blick dafür geschärft hatte, verstand ich Werner Vogels Aussage richtig.

Eine glückhafte Fügung unserer beginnenden jahrelangen Zusammenarbeit war der Bestseller namens «Durch Energieheilung zu neuem Leben» - das erste PSE-Buch, das Werner Vogel in seinem Verlag herausbrachte. Es führte zeitweise die Verkaufsliste des Verlags mit aberhunderten Verlagstiteln an und wurde mit mittlerweile über 16.000 Exemplaren in vier Auflagen ein sensationeller Erfolg. Den sicher sehr ansprechenden und wunderbar passenden Buchtitel hat übrigens Werner Vogel aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt, die ich ihm unterbreitet hatte – der Titel sei nämlich enorm wichtig für den Verkaufserfolg eines Buches. Und wer wolle nicht ab und zu «ein neues Leben»?

Das darauffolgende zweite Buch von mir im Via Nova Verlag namens «Spirituelle Energiemedizin» hat den Verkaufserfolg des ersten Buches leider nicht wiederholen können und erlebte daher nur eine Auflage. Ich habe den Text dann teilweise neu geschrieben und unter dem Titel «Heilung durch Energiemedizin» herausgebracht. Wie immer wurde dieses Buch durch Werner Vogel liebevoll und professionell in seinem Entstehungsprozess begleitet, was sich über mehrere Jahre hinzog. Ein weiteres kleines Handbuch namens «Neue Lebenskraft durch Energiemedizin» hatte den Zweck, dem eiligen Leser einen Überblick über die PSE auf rund hundert Seiten zu verschaffen. Das neueste Buch von mir namens «Heilung durch Psychosomatische Energetik • PSE» wurde von Werner Vogel noch höchstpersönlich und auf sehr professionelle Weise lektoriert, es soll im Herbst diesen Jahres erscheinen. Da der Verlag von dem Mitinhaber Martin Büttner weitergeführt wird, ist das Erscheinen sichergestellt.

Neben der Tätigkeit als Verleger war Werner Vogel für mich vor allem auch ein guter Freund und ein wichtiger spiritueller Begleiter und Wegweiser. Er war aber keineswegs unisono in der Rolle eines Lehrers, der er sicher auch war, sondern überraschte mit einem wundervollen Humor. Er liebte das gute Essen, schöne Dinge wie Blumen und paradiesische Landschaften wie Hawaii, wohin ihn seine weiteste Reise zu Chuck Spezzano führte, einem dort lebenden amerikanischen Psychologen, dessen Bücher Bestseller im Via Nova Verlag wurden.

Für Werner Vogel war die geistige Welt real und ständig bemüht, mit uns in Kontakt zu treten. Je nach der eigenen Schwingungshöhe, die mit der eigenen spirituellen Entwicklung korreliert, empfängt man bei entsprechender Versenkung Botschaften aus der jeweiligen Ebene. Hochschwingende Menschen, die laut Werner Vogel Informationen aus hohen Ebenen der geistigen Welt empfangen können, nannte er «Spirits» und behauptete, sein Verlag sei derjenige mit den meisten dieser Autoren. Viele vermeintlich spirituelle Botschaften stammen laut Werner Vogel aus niederen Astralwelten, die zu Sektiererei und Gewalt auffordern. Letztlich würden aber hochschwingende Botschaften aus höheren Welten siegen, die von Liebe und Vernunft handeln. Hier sah er auch die Rolle der PSE, die mithelfen kann, Menschen von niedrigschwingenden Energien zu befreien.

Langfristig würde die Welt nach Ansicht von Werner Vogel immer höher schwingen und das Bedürfnis nach geistiger Nahrung zunehmen. Angesichts großartiger Bücher in seinem Sortiment würde er oft verzweifeln, wann endlich diese neue Zeit anbrechen wird. Nachdem ich die große Lagerhalle des Verlags gesehen hatte, wurde mir konkret klar, was ihn bedrückte – er hatte großartige Bücher, die vielen Menschen eine große Hilfe sein könnten. Wie viele visionäre Menschen war Werner Vogel seiner Zeit weit voraus und war überzeugt, dass das Gute letztlich siegen wird.

Werner Vogel

Persönlich trauere ich um einen warmherzigen, inspirierenden und großartigen Menschen und werde Werner Vogels Andenken in Ehren halten. Martin Büttner als Mitinhaber wird den Verlag übrigens erfreulicherweise in Werner Vogels Sinn weiterführen, so dass dessen beeindruckendes Lebenswerk und die vielen großartigen Bücher fortbestehen werden, hoffentlich natürlich auch viele gute Bücher hinzukommen werden.